Gewalt hat viele Gesichter

Hast du selbst schon mal Gewalt erfahren oder ist dir selbst schon mal „die Hand ausgerutscht“? Hand auf´s Herz. Auf einer Skala von 1-10: Wie hoch ist dein eigener Gewalt-Faktor im Leben? Damit meine ich, wieviel Gewalt musstest du bereits einstecken im Leben und wieviel Gewalt hast du ausgeteilt im Leben? Wo beginnt Gewalt überhaupt für dich?? Für die meisten Menschen beginnt echte Gewalt tatsächlich erst da, wenn es körperlich wird und um Prügel, Krieg oder echten Mißbrauch geht. Die wenigsten denken an Kinder, die aus einem vermeintlich guten Elternhaus kommen, in dem die Eltern stets nur das Beste woll(t)en für ihren Nachwuchs. Das sind Kinder, die quasi ständig bedroht, eingeschüchtert und kontrolliert werden mit verbalen Zurechtweisungen wie:“Wenn du nicht fleißig lernst, wird nie etwas aus dir“, „Zieh dich sauber an und mach dich nicht dreckig, sonst denken die Nachbarn, du wärst ein Schmuddelkind“, „Mach bloß keinen Ärger, sonst spielen die anderen Kinder nicht mit dir“. Gerade diese Eltern, die immer nur das Beste wollen für ihre Kinder sind auch jene, die wenig Zeit haben für ihre Kinder und deren echte emotionale Bedürfnisse. Statt Zeit, Respekt, Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Sicherheit ernten diese Kinder Drill, Angst, Liebesentzug bei Nichtbefolgen der „gutgemeinten“ Ratschläge und Schuldgefühle, falls sie nicht spuren und funktionieren, wie die Eltern dies vorgesehen haben. Gerade Kinder tragen auch ein großes Bedüfnis nach Eigenständigkeit, Erkundung und Selbstbestimmung. Wird dieses chronisch nicht erfüllt, ausgebremst oder gar verboten, werden aus den Kindern kranke Erwachsene, die keinen echten Selbstwert haben und sich permanent gestresst, ängstlich, ungenügend und unsicher fühlen. Studien und Selbstversuche zeigen, dass Eltern ca. 30 x pro Tag das Wort „NEIN!“aussprechen. (das sind knapp 65.000 Neins und Verbote in den ersten 6 prägenden Lebensjahren)